Nein, das Abstimmungsresultat ist präzis so, wie die (stimmenden) Schweizer gedacht haben.
Nachdem man ihnen erklärt hat, dass
a) Arbeitsplätze verloren gehen (was durchaus plausibel erscheint, wenn man
die Kurse nicht zurechtbiegt, obwohl die Arbeitsplätze natürlich sowieso verloren
gehen werden… )
b) die SNB weniger oder keine Ausschüttungen (mehr) an die Kantone
ausrichten können wird, was wiederum letztendlich die Steuern erhöhen
würde (in der Schweiz Staatssteuern genannt) (( was ebenfalls plausibel erscheint, wenn die SNB weniger als Hedge-Fonds agieren kann, obwohl sie dann natürlich anderweitig Wetten abschliessen könnte… ))
c) man erwähnt, dass das Ausland ziemlich echauffiert sein könnte, wenn man plötzlich „unangemessen“ viel Gold hält, und es ist schlimm, wenn das Ausland
mit der Schweiz unzufrieden ist.
d) man erwähnt, dass Gold ein völlig ausser Mode gekommenes Ding ist, so richtig altmodisch, was will man von einer Währung, die seit Tausenden von Jahren funktioniert auch anderes erwarten…
e) und der SNB generell die Hände gebunden sind, überhaupt noch irgendeinen
Geschäftsfall vornehmen zu können, falls diese dann ebenfalls mit Goldkäufen
tätig werden müsste…
f) und die Aufgabe der Nationalbank dann „ganz schwierig“ würde
(weil – huch – schwierigkeiten in der Schweiz richtig verpönt sind)
g) und es notabene ja gar keinen Ertrag auf Gold gibt (huch),
(wo kämen wir dahin, wenn Gold Ertrag abwerfen würde, wenn schon
Geld keinen Ertrag abwirft…)
tja, dann, dann stimmt man zwischen der Lottoziehung und der Tagesschau schnell nein, denn die Experten, die Parteien und die Medien müssen es ja
wissen.
Abstimmung gelaufen. Alles im Butter.
Man vermutet in der Schweiz, dass es weiterläuft wie bisher, was immer noch
besser ist als ein Gold-Experiment mit einem Haufen Arbeitslosen…
Leider wurden andere Szenarien, die der Schweiz in Zukunft begegnen könnten
gar nie besprochen; auch die eigentliche Funktion von Gold wurde nie besprochen. Es hört einem hierzulande auch niemand zu, wenn man die
Funktion von Gold zu erklären versucht, weil man sich nicht gerne Probleme
anhört.
Die Bürger/Innen verstehen zwar, dass mit dem Geld etwas nicht mehr stimmt, aber sie wissen nicht, was sie dagegen tun könnten, solange sie sich viele Sorgen
um ihren Job und ihre Rechnungen machen müssen, und irgendwie versteh‘ ich
das auch…
Aengste sind die schlimmsten Ratgeber…
grüsse, NOtrader